Diese Analyse beruht auf allgemeinen Grundstücksdaten. Für eine individuelle Auskunft zu Ihrem Grundstück nutzen Sie bitte das Anfrageformular.
Der Gutachterausschuss für Immobilienwerte für den Bereich der Universitätsstadt Gießen ermittelt alle 2 Jahre in einem neuen Beschluss die Bodenrichtwerte für die Stadt. Diese Bodenrichtwerte sind von großer Bedeutung für den Immobilienmarkt und dienen als Orientierungspunkt für Eigentümer, Interessenten und steuerliche Anliegen. Sie geben Auskunft über den durchschnittlichen Lagewert des Bodens in Gießen und helfen bei der Bewertung von Grundstücken. Der aktuelle Stichtag ist der 01.01.2022 und die Bodenrichtwerte sind somit auch für das Jahr 2023 gültig. Eine Veröffentlichung der neuen Bodenrichtwerte erfolgt meist bis zum Anfang April des jeweiligen Veröffentlichungsjahres und wird somit zum 01.01.2024 erwartet. Diese Analyse der Bodenrichtwerte und deren Entwicklung in der Universitätsstadt Gießen umfasst nur erschließungsbeitragskostenfrei Baulandgrundstücke der Nutzungsarten individueller Wohnungsbau, gewerbliche Bauflächen und gemischte Bauflächen. Es werden keine Bodenrichtwerte für land- und forstwirtschaftliche Flächen sowie Sondergebiete angegeben.
In der Universitätsstadt Gießen variieren die generalisierten Bodenrichtwerte für Baulandgrundstücke, die für den individuellen Wohnungsbau bestimmt sind, je nach Lage. In sehr guter Lage können die Bodenrichtwerte bis zu 1000 € pro Quadratmeter erreichen, während sie in eher durchschnittlichen Lagekategorien auf Bodenrichtwerte um die 170 € pro Quadratmeter absinken können. Im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2020 ist für Baulandgrundstücke des individuellen Wohnungsbau größtenteils ein Wertzuwachs zu verzeichnen. Dieser ist in den Zonen, welche einen Wertzuwachs aufweisen können, außerordentlich und kann, je nach Lage, bis zu 200 € pro Quadratmeter betragen. So hat beispielsweise Gießen-Süd in der Erhebung 2022 einen starken Anstieg der Bodenrichtwerte erhalten. Die gebietstypische Spanne für Bodenrichtwerte stieg hier von 280 bis 360 € pro Quadratmeter auf 360 bis 500 € pro Quadratmeter. Durchschnittlich werden gewerbliche und industrielle Nutzungsgebiete mit einem niedrigeren Preis von 120 bis 265 € pro Quadratmeter bewertet. Im Vergleich zum Stichtag 2020 verzeichneten Gewerbe- und Industriegrundstücke einen geringen Anstieg von bis zu 30 € pro Quadratmeter.
Die höchsten Bodenrichtwerte befinden sich in der Innenstadt von Gießen. Grundstücke, die für misch- und mehrgeschossige Bebauung vorgesehen sind, erreichen hier Werte von bis zu 5.000 € pro Quadratmeter entlang des bekannten Seltersweg. Im Vergleich zur Erhebung von 2020 ist dieser Spitzenwert in Gießen unverändert geblieben. Angrenzende Straßen und Bodenrichtwertzonen weisen ebenfalls noch vierstellige Werte auf und liegen in einer Spanne zwischen 1.200 und 4.300 € pro Quadratmeter. Generell können die Bodenrichtwerte in der Innenstadt, bis auf die Spitzenwerte, einen Anstieg von 50 bis 200 € pro Quadratmeter im Vergleich zu 2020 aufweisen.
Für schriftliche Bodenrichtwertauskünfte beim zuständigen Gutachterausschuss fallen Gebühren gemäß der Hessischen Verordnung zur Durchführung des Baugesetzbuch an. Diese Gebühren belaufen sich in der Regel auf Werte zwischen 20 und 30 Euro pro Werfall.