Der Potsdamer Immobilienmarkt zeigt sich zum Stichtag 01.01.2024 weitgehend stabil, trotz einer spürbaren Beruhigung des Marktgeschehens. Die Bodenrichtwerte in den meisten Lagen blieben unverändert, während einzelne Bereiche moderate Anstiege verzeichneten. Diese Entwicklung spiegelt die anhaltende Attraktivität Potsdams als Wohn- und Wirtschaftsstandort wider.
Differenzierte Entwicklung der Bodenrichtwerte
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Landeshauptstadt Potsdam hat zum Stichtag 01.01.2024 insgesamt 108 Bodenrichtwerte für beitragsfreies, baureifes Land beschlossen. Die Werte zeigen eine differenzierte Entwicklung in den verschiedenen Lagen und Nutzungsarten.
Im individuellen Wohnungsbau bewegen sich die Bodenrichtwerte in guter bis sehr guter Wohnlage zwischen
750 und
1.250 €/m². Mittlere Wohnlagen erreichen
450 bis
900 €/m², während städtische Randlagen Werte von
100 bis
500 €/m² aufweisen. Besonders Grundstücke mit Havelnähe verzeichneten einen Wertzuwachs.
Geschosswohnungsbauflächen in guter bis sehr guter Lage wurden mit
800 bis
1.750 €/m² bewertet, in mittlerer Lage mit
500 bis
850 €/m². Die Werte blieben weitgehend stabil im Vergleich zum Vorjahr.
Lage |
Individueller Wohnungsbau |
Geschosswohnungsbau |
Gute bis sehr gute Wohnlage |
750 - 1.250 €/m² |
800 - 1.750 €/m² |
Mittlere Wohnlage |
450 - 900 €/m² |
500 - 850 €/m² |
Städtische Randlage |
100 - 500 €/m² |
- |
Der höchste Bodenrichtwert wurde mit
1.800 €/m² für gemischt genutzte Bauflächen in der Brandenburger Straße in der Potsdamer Innenstadt ausgewiesen.
Bodenrichtwerte im Gewerbesektor
Zum Stichtag 01.01.2024 wurden die Bodenrichtwerte für gewerbliche Bauflächen in Potsdam in einer Spanne von
100 bis
900 €/m² festgelegt. Im Gegensatz zum Vorjahr, als noch Steigerungen von bis zu
10% zu verzeichnen waren, blieben die Werte in diesem Jahr unverändert.
Gewerbeimmobilientyp |
Bodenrichtwert |
Gewerbliche Bauflächen (allgemein) |
100 - 900 €/m² |
Potsdamer Hauptbahnhof (Höchstwert) |
900 €/m² |
Liegenschaftszinssätze spiegeln Marktentwicklung wider
Die Liegenschaftszinssätze zum Stichtag 01.07.2022 zeigen eine differenzierte Entwicklung für verschiedene Immobilienarten. Bei Mehrfamilienhäusern liegt der durchschnittliche Liegenschaftszinssatz bei
1,4%, während er bei Wohn- und Geschäftshäusern
2,2% und bei Büro- und Geschäftshäusern
3,3% beträgt.
Immobilienart |
Liegenschaftszinssatz |
Mehrfamilienhäuser |
1,4% |
Wohn- und Geschäftshäuser |
2,2% |
Büro- und Geschäftshäuser |
3,3% |
Immobilienmarkt zeigt Beruhigung
Der Potsdamer Immobilienmarkt verzeichnete im Jahr 2023 einen Rückgang bei den Kauffällen und dem Gesamtumsatz. Die Anzahl der Vertragsvorgänge sank auf
802, was einem Rückgang von
23% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Geldumsatz ging um
46% auf
531,7 Mio. € zurück.
Immobilienart |
Kauffälle 2023 |
Veränderung zum Vorjahr |
Wohnungseigentum |
430 |
-23% |
Bebaute Grundstücke |
217 |
-23% |
Bauland |
55 |
-38% |
Langfristige Preisentwicklung zeigt moderates Wachstum
Die langfristige Preisentwicklung in Potsdam zeigt trotz der aktuellen Marktberuhigung ein moderates Wachstum. Die Bodenpreisindexreihe für den individuellen Wohnungsbau im inneren Stadtgebiet stieg von
100 im Basisjahr 2010 auf
248 im Jahr 2023. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von etwa
9,5% über die letzten 13 Jahre.
Jahr |
Bodenpreisindex (individueller Wohnungsbau, inneres Stadtgebiet) |
2019 |
211 |
2020 |
222 |
2021 |
233 |
2022 |
246 |
2023 |
248 |
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Potsdamer Immobilienmarkt trotz einer spürbaren Beruhigung weiterhin stabil bleibt. Die Bodenrichtwerte zeigen in den meisten Lagen keine signifikanten Veränderungen, was auf eine Konsolidierung des Marktes hindeutet. Die langfristige Preisentwicklung bestätigt jedoch die anhaltende Attraktivität Potsdams als Wohn- und Investitionsstandort.