Der Immobilienmarkt in Oranienburg zeigt im Jahr 2023 eine leicht rückläufige Entwicklung. Die Bodenrichtwerte wurden zum Stichtag 01.01.2024 ermittelt und spiegeln eine differenzierte Preisentwicklung in den verschiedenen Lagen und Marktsegmenten wider.
Differenzierte Entwicklung der Bodenrichtwerte
Zum Stichtag 01.01.2024 wurden für Oranienburg insgesamt 466 zonal abgegrenzte Bodenrichtwerte ermittelt. Die Werte für Wohnbauflächen zeigen dabei einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.
In einfachen Wohnlagen wie dem Ortsteil Schmachtenhagen in Bernöwe liegt der Bodenrichtwert bei
24 €/m². Mittlere Wohnlagen in der Kernstadt weisen Werte zwischen
200 und
300 €/m² auf. Die höchsten Werte für individuellen Wohnungsbau finden sich im Stadtteil Oranienburg Süd mit
470 €/m², was einen Rückgang um
17,5% gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Lage |
Individueller Wohnungsbau (€/m²) |
Einfach (Schmachtenhagen) |
24 |
Mittel (Kernstadt) |
200 - 300 |
Hochwertig (Oranienburg Süd) |
470 |
Der höchste Bodenrichtwert in Oranienburg wurde mit
710 €/m² in der östlichen Innenstadt für gemischte Bauflächen ermittelt. Dies stellt allerdings einen Rückgang um
16,5% gegenüber dem Vorjahr dar.
Bodenrichtwerte im Gewerbesektor
Zum Stichtag 01.01.2024 zeigen die Bodenrichtwerte für Gewerbeflächen in Oranienburg eine leicht positive Tendenz. Die Werte bewegen sich in einer Spanne von
29 bis
81 €/m².
Während der niedrigste Wert im Vergleich zum Vorjahr unverändert blieb, stieg der Höchstwert um
30,6% von 62 €/m² auf 81 €/m². Einige Gewerbegebiete verzeichneten moderate Wertsteigerungen von bis zu 10 €/m².
Gewerbeimmobilientyp |
Bodenrichtwert (€/m²) |
Einfache Lage |
29 |
Mittlere Lage |
50 - 60 |
Beste Lage |
81 |
Liegenschaftszinssätze spiegeln Marktentwicklung wider
Die Liegenschaftszinssätze zum Stichtag 01.01.2024 zeigen eine leicht rückläufige Tendenz im Vergleich zum Vorjahr. Für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser im Berliner Umland, zu dem Oranienburg gehört, liegt der durchschnittliche Liegenschaftszinssatz bei
2,54% mit einer Standardabweichung von 0,68 Prozentpunkten.
Bei Mehrfamilienhäusern beträgt der mittlere Liegenschaftszinssatz
2,39% mit einer Standardabweichung von 1,07 Prozentpunkten. Für Geschäftsgrundstücke wurde ein durchschnittlicher Zinssatz von
5,25% ermittelt.
Immobilienart |
Liegenschaftszinssatz (%) |
Ein- und Zweifamilienhäuser |
2,54 |
Mehrfamilienhäuser |
2,39 |
Geschäftsgrundstücke |
5,25 |
Immobilienmarkt zeigt leichten Rückgang
Der Immobilienmarkt in Oranienburg verzeichnete im Jahr 2023 einen leichten Rückgang bei den Kauffällen. Insgesamt wurden
413 Kauffälle registriert, was einem Rückgang von
8,4% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Bei unbebauten Grundstücken wurden
82 Kauffälle verzeichnet, ein Rückgang um
26,8%. Die Anzahl der Kauffälle für bebaute Grundstücke sank um
9,3% auf
193. Der Wohnungs- und Teileigentumsmarkt verzeichnete
77 Kauffälle, was einem Rückgang von
14,4% entspricht.
Der Gesamtgeldumsatz belief sich auf
239,5 Millionen Euro, was einem Rückgang von
32% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Immobilienart |
Kauffälle 2023 |
Veränderung zum Vorjahr |
Unbebaute Grundstücke |
82 |
-26,8% |
Bebaute Grundstücke |
193 |
-9,3% |
Wohnungs- und Teileigentum |
77 |
-14,4% |
Gesamt |
413 |
-8,4% |
Langfristige Preisentwicklung zeigt Stabilisierung
Die langfristige Preisentwicklung für Wohnbauland in Oranienburg zeigt nach Jahren des starken Wachstums eine Stabilisierung. Der Bodenpreisindex für Oranienburg (Basisjahr 2015 = 100) erreichte im Jahr 2023 einen Wert von
295. Dies entspricht einem leichten Rückgang von
1,7% gegenüber dem Vorjahr.
In den letzten fünf Jahren zeigte sich folgende Entwicklung: 2019 lag der Index bei 168, 2020 bei 186, 2021 bei 247, 2022 bei 300 und 2023 bei 295.
Jahr |
Bodenpreisindex (2015 = 100) |
2019 |
168 |
2020 |
186 |
2021 |
247 |
2022 |
300 |
2023 |
295 |
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Immobilienmarkt in Oranienburg im Jahr 2023 eine leichte Abkühlung erfahren hat. Die Bodenrichtwerte und Kauffallzahlen sind leicht rückläufig.