Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis hat seinen aktuellen Grundstücksmarktbericht veröffentlicht. Die Auswertung zeigt eine moderate Entwicklung mit teilweise steigenden Preisen für Bauland und stabilen bis leicht sinkenden Preisen im Bereich des Wohnungseigentums.
Wohnbauflächen
Die Preise für Baugrundstücke des individuellen Wohnungsbaues stiegen 2024 um
2%. Der durchschnittliche Baulandpreis für Baugrundstücke des individuellen Wohnungsbaues betrug rund
171 €/m².
In den Hauptorten der Gemeinden und Städte bewegen sich die Bodenrichtwerte für Wohnbauflächen zwischen
120 €/m² und
250 €/m² in guten Lagen, während in mittleren Lagen Werte von
105 €/m² bis
200 €/m² erreicht werden. In den dörflichen Lagen liegen die Bodenrichtwerte deutlich niedriger und reichen von
80 €/m² bis
195 €/m².
Gemeinde |
Bodenrichtwerte €/m² |
Gummersbach |
135 - 250 |
Hückeswagen |
175 - 230 |
Lindlar |
185 - 230 |
Radevormwald |
185 - 230 |
Wiehl |
135 - 230 |
Engelskirchen |
145 - 210 |
Wipperfürth |
145 - 195 |
Nümbrecht |
140 - 180 |
Bergneustadt |
120 - 160 |
Reichshof |
120 - 160 |
Waldbröl |
115 - 160 |
Marienheide |
145 - 165 |
Morsbach |
95 - 120 |
Der durchschnittliche Preis von freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern lag mit
268.000 € auf dem Vorjahresniveau (
1%). Bei Doppel- und Reihenendhäusern mit Grundstücksgrößen zwischen 250 und 500 m² lag der Durchschnittspreis mit
229.000 € rund
2% über dem Niveau von 2023. Die Preise von Reihenmittelhäusern lagen mit durchschnittlich
241.000 € unter dem Vorjahresniveau (
4%).
Gewerbesektor
Die gewerblichen Bodenrichtwerte blieben 2024 weitgehend stabil. Je nach Lage und Gemeinde bewegen sich die Preise zwischen
30 €/m² und
75 €/m².
Stadt/Gemeinde |
Bodenrichtwerte €/m² |
Lindlar |
40 - 75 |
Nümbrecht |
35 - 75 |
Wiehl |
40 - 75 |
Engelskirchen |
50 - 70 |
Hückeswagen |
40 - 70 |
Radevormwald |
40 - 70 |
Gummersbach |
35 - 65 |
Wipperfürth |
40 - 65 |
Marienheide |
35 - 60 |
Reichshof |
30 - 60 |
Bergneustadt |
35 - 55 |
Waldbröl |
40 - 55 |
Morsbach |
30 - 50 |
Kauffälle
Der Grundstücksmarkt im Oberbergischen Kreis verzeichnete 2024 insgesamt
2.974 ausgewertete Kauffälle. Dies entspricht einem Anstieg von rund
7% gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der Verkäufe von unbebauten Grundstücken ist in 2024 um
4% auf
378 Kauffälle gestiegen.
Objektart |
2024 |
Veränderung |
Bebaute Grundstücke |
1.445 |
+14% |
Wohnungs-/Teileigentum |
654 |
+17% |
Unbebaut |
378 |
+4% |
Landwirtschaft |
168 |
-9% |
Forstwirtschaft |
220 |
-22% |
Gem. Land-/Forstwirtschaft |
72 |
0% |
Sonstige |
37 |
-16% |
Gesamt |
2.974 |
+7% |
Umsatzentwicklung
Der Geldumsatz lag mit
616,9 Mio. € rund
28% höher als im Vorjahr. Mit
1.410,8 Hektar lag der Flächenumsatz
75% höher als im Vorjahr. Die Städte mit den höchsten Geldumsätzen waren Gummersbach mit
122,39 Mio. € und Radevormwald mit
60,04 Mio. €.
Objektart |
2024 Mio. € |
Veränderung |
Bebaute Grundstücke |
453,7 |
+30% |
Wohnungs-/Teileigentum |
100,9 |
+6% |
Unbebaut |
40,1 |
+54% |
Landwirtschaft |
3,4 |
-23% |
Forstwirtschaft |
5,0 |
+56% |
Gem. Land-/Forstwirtschaft |
8,7 |
+358% |
Sonstige |
5,0 |
+16% |
Gesamt |
616,9 |
+28% |
Liegenschaftszinssätze
Die Liegenschaftszinssätze im Oberbergischen Kreis variieren je nach Objektart und Lage. Für freistehende Einfamilienhäuser in Gebieten mit Bodenrichtwerten bis 139 €/m² liegt der Liegenschaftszinssatz bei
1,3%, in Gebieten mit Bodenrichtwerten ab 140 €/m² bei
1,0%. Für Doppel- und Reihenhäuser beträgt er
1,3%, für Zweifamilienhäuser
1,9%.
Gebäudeart |
Liegenschaftszinssatz |
Freistehende Einfamilienhäuser |
1,0 - 1,3% |
Doppel- und Reihenhäuser |
1,3% |
Zweifamilienhäuser |
1,9% |
Bodenpreisindex
Der Bodenpreisindex für den Oberbergischen Kreis zeigt einen kontinuierlichen Anstieg der Bodenpreise in den letzten Jahren. Nach der stabilen Phase von 2022 auf 2023 ist im Jahr 2024 wieder ein deutlicher Anstieg um
3,2% zu verzeichnen. Mit dem aktuellen Indexwert von
136,7 (Basis: 2020 = 100) erreichen die Bodenpreise einen neuen Höchststand.
Jahr |
Index (2020 = 100) |
Veränderung |
2020 |
100,0 |
- |
2021 |
114,2 |
+14,2% |
2022 |
132,5 |
+16,0% |
2023 |
132,5 |
0,0% |
2024 |
136,7 |
+3,2% |