Der Wuppertaler Immobilienmarkt zeigt im Jahr 2023 eine differenzierte Entwicklung. Während die Bodenrichtwerte für Wohnimmobilien leicht zurückgegangen sind, blieben sie für Gewerbeimmobilien stabil. Der Gesamtumsatz ist deutlich gesunken, was auf eine Zurückhaltung der Marktteilnehmer hindeutet.
Differenzierte Entwicklung der Bodenrichtwerte
Die Bodenrichtwerte für Wohnbauland in Wuppertal zeigen zum Stichtag 01.01.2024 eine leichte Abwärtsbewegung. In guten Lagen beträgt der Bodenrichtwert für den individuellen Wohnungsbau
440 €/m², in mittleren Lagen
335 €/m². Für den Geschosswohnungsbau liegen die Werte bei
335 €/m² in guten,
255 €/m² in mittleren und
170 €/m² in mäßigen Lagen.
Der höchste Bodenrichtwert zum Stichtag 01.01.2024 wird in den Kerngebieten der Innenstädte von Elberfeld und Barmen erreicht. Hier liegt der Wert bei einer Geschossflächenzahl von 4,0 bei
3.800 €/m². Im Vergleich zum Vorjahr ist der Wert um ca.
10% gefallen.
Nutzungsart |
Gute Lage |
Mittlere Lage |
Mäßige Lage |
Individueller Wohnungsbau |
440 €/m² |
335 €/m² |
- |
Geschosswohnungsbau |
335 €/m² |
255 €/m² |
170 €/m² |
Bodenrichtwerte im Gewerbesektor
Im gewerblichen Bereich blieben die Bodenrichtwerte zum 01.01.2024 stabil. Für klassische Gewerbeflächen liegen sie bei
100 €/m² in guten,
75 €/m² in mittleren und
60 €/m² in mäßigen Lagen. Grundstücke für tertiäre Nutzungen wie Büros oder Einzelhandel erzielen deutlich höhere Werte, die je nach Lage und Nutzungsmöglichkeiten stark variieren können.
Nutzungsart |
Gute Lage |
Mittlere Lage |
Mäßige Lage |
Gewerbliche Bauflächen |
100 €/m² |
75 €/m² |
60 €/m² |
Liegenschaftszinssätze spiegeln Marktentwicklung wider
Die Liegenschaftszinssätze haben sich zum 01.01.2024 leicht erhöht, was auf eine vorsichtigere Bewertung der Immobilienrenditen hindeutet. Für Mehrfamilienhäuser mit Baujahr bis 1948 stieg der Zinssatz von
4,2% auf
4,5%. Bei Eigentumswohnungen erhöhte sich der Satz von
2,9% auf
3,2%.
Immobilienart |
Liegenschaftszinssatz 2024 |
Liegenschaftszinssatz 2023 |
Mehrfamilienhäuser (Baujahr bis 1948) |
4,5% |
4,2% |
Eigentumswohnungen |
3,2% |
2,9% |
Immobilienmarkt zeigt deutlichen Rückgang bei Transaktionen
Der Wuppertaler Immobilienmarkt verzeichnete 2023 einen erheblichen Rückgang bei den Transaktionen. Die Gesamtzahl der Kauffälle sank um
19% auf
2.640. Besonders stark betroffen waren Mehrfamilienhäuser mit einem Rückgang von
24% auf
309 Verkäufe. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern fiel die Zahl der Transaktionen um
20% auf
478.
Der Gesamtumsatz brach um
33% auf
736 Millionen Euro ein, was den niedrigsten Stand seit 2014 markiert. Dies spiegelt die Zurückhaltung der Käufer in einem von steigenden Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheit geprägten Marktumfeld wider.
Immobilienart |
Kauffälle 2023 |
Veränderung zum Vorjahr |
Ein- und Zweifamilienhäuser |
478 |
-20% |
Mehrfamilienhäuser |
309 |
-24% |
Eigentumswohnungen |
1.450 |
-18% |
Langfristige Preisentwicklung zeigt Stagnation nach Jahren des Wachstums
Die langfristige Preisentwicklung in Wuppertal zeigt nach Jahren des stetigen Wachstums nun eine Stagnation. Der Index für den individuellen Wohnungsbau blieb 2024 unverändert bei
314 (Basisjahr 1980 = 100). Für den Geschosswohnungsbau sank der Index leicht von
242 auf
233. Diese Entwicklung deutet auf eine Konsolidierung des Marktes nach einer langen Wachstumsphase hin.
Jahr |
Individueller Wohnungsbau |
Geschosswohnungsbau |
Gewerbegrundstücke |
2020 |
280 |
200 |
233 |
2021 |
294 |
210 |
233 |
2022 |
314 |
242 |
257 |
2023 |
314 |
242 |
257 |
2024 |
314 |
233 |
257 |
Der Wuppertaler Immobilienmarkt befindet sich in einer Konsolidierungsphase. Die rückläufigen Transaktionszahlen und der gesunkene Gesamtumsatz deuten auf eine Zurückhaltung der Marktteilnehmer hin. Gleichzeitig zeigen die stabilen bis leicht sinkenden Bodenrichtwerte, dass der Markt trotz der aktuellen Herausforderungen nicht einbricht. Für die kommenden Monate wird eine vorsichtige Haltung der Marktteilnehmer erwartet, bis sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen klarer abzeichnen.