Der Mülheimer Immobilienmarkt zeigt im Jahr 2023 erste Anzeichen einer Stabilisierung nach den starken Preissteigerungen der Vorjahre. Die aktuellen Bodenrichtwerte, gültig zum Stichtag 01.01.2024, spiegeln diese Entwicklung wider und geben einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Segmente des lokalen Immobilienmarktes.
Differenzierte Entwicklung der Bodenrichtwerte
Die Bodenrichtwerte in Mülheim an der Ruhr zeigen je nach Lage und Nutzungsart unterschiedliche Entwicklungen. In guten Lagen für den individuellen Wohnungsbau liegt der durchschnittliche Bodenrichtwert bei
590 Euro/m², während er in mittleren Lagen
430 Euro/m² und in einfachen Lagen
210 Euro/m² beträgt. Für den Geschosswohnungsbau werden in guten Lagen Bodenrichtwerte von
680 Euro/m² erreicht.
Nutzungsart |
Gute Lage |
Mittlere Lage |
Einfache Lage |
Freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser |
590 |
430 |
210 |
Doppelhaushälften und Reihenendhäuser |
570 |
440 |
250 |
Reihenmittelhäuser |
- |
450 |
290 |
Geschosswohnungsbau |
680 |
480 |
350 |
Der höchste Bodenrichtwert wird mit
1.600 Euro/m² für den Geschosswohnungsbau in Innenstadtlage erreicht.
Bodenrichtwerte im Gewerbesektor
Im gewerblichen Bereich zeigen sich ebenfalls differenzierte Entwicklungen. Für klassisches Gewerbe ohne tertiäre Nutzung liegen die Bodenrichtwerte zwischen
55 Euro/m² in einfachen und
100 Euro/m² in guten Lagen. Tertiäres Gewerbe, wie Handels- und Büronutzungen, erreicht deutlich höhere Werte von
100 Euro/m² in einfachen bis zu
230 Euro/m² in guten Lagen.
Gewerbliche Bauflächen |
Gute Lage |
Mittlere Lage |
Einfache Lage |
Klassisches Gewerbe |
100 |
80 |
55 |
Tertiäres Gewerbe |
230 |
130 |
100 |
Liegenschaftszinssätze spiegeln Marktentwicklung wider
Die Liegenschaftszinssätze in Mülheim an der Ruhr zeigen die aktuelle Marktsituation und Investorenerwartungen. Für Dreifamilienhäuser liegt der durchschnittliche Liegenschaftszinssatz bei
1,9%, während er für Mehrfamilienhäuser
2,9% beträgt. Gemischt genutzte Gebäude weisen einen Zinssatz von
3,8% auf.
Immobilienart |
Liegenschaftszinssatz |
Dreifamilienhäuser |
1,9% |
Mehrfamilienhäuser |
2,9% |
Gemischt genutzte Gebäude |
3,8% |
Geschäfts- und Bürogebäude |
4,8% |
Immobilienmarkt zeigt Anzeichen für Abkühlung
Der Mülheimer Immobilienmarkt verzeichnet im Jahr 2023 einen Rückgang der Transaktionen. Die Gesamtzahl der Kauffälle sank um
11,8% auf
1.099 Verträge. Der Geldumsatz ging noch stärker zurück, um
20,9% auf
376,41 Millionen Euro.
Besonders deutlich war der Rückgang bei unbebauten Grundstücken mit einem Minus von
37% auf
38 Kauffälle. Bei bebauten Grundstücken sank die Anzahl um
10% auf
468 Verträge, während der Wohnungseigentumsmarkt einen Rückgang von
11% auf
555 verkaufte Einheiten verzeichnete.
Immobilienart |
Kauffälle 2023 |
Veränderung zum Vorjahr |
Unbebaute Grundstücke |
38 |
-37% |
Bebaute Grundstücke |
468 |
-10% |
Wohnungs- und Teileigentum |
555 |
-11% |
Langfristige Preisentwicklung zeigt deutlichen Anstieg
Trotz der aktuellen Abkühlung zeigt die langfristige Preisentwicklung in Mülheim an der Ruhr einen deutlichen Aufwärtstrend. Der Bodenpreisindex für den individuellen Wohnungsbau stieg in den letzten fünf Jahren um
39,8%. Im Jahr 2023 blieb der Index mit einem Wert von
3.008 im Vergleich zum Vorjahr unverändert, was auf eine beginnende Stabilisierung hindeuten könnte.
Jahr |
Indexwert |
2019 |
2201 |
2020 |
2351 |
2021 |
2502 |
2022 |
3008 |
2023 |
3008 |
Der Mülheimer Immobilienmarkt zeigt im Jahr 2023 erste Anzeichen einer Konsolidierung nach Jahren starken Wachstums. Während die Anzahl der Transaktionen und der Gesamtumsatz rückläufig sind, bleiben die Bodenrichtwerte auf einem hohen Niveau. Die differenzierte Entwicklung in verschiedenen Marktsegmenten unterstreicht die Bedeutung einer genauen Analyse bei Immobilieninvestitionen in der Stadt.