Der Krefelder Immobilienmarkt zeigt im Jahr 2023 eine Stabilisierung nach den starken Preissteigerungen der Vorjahre. Die aktuellen Bodenrichtwerte mit Stichtag 1. Januar 2024 spiegeln diese Entwicklung wider.
Differenzierte Entwicklung der Bodenrichtwerte
Die Bodenrichtwerte für Wohnbauland in Krefeld zeigen je nach Lage und Nutzungsart unterschiedliche Entwicklungen. In guten Lagen beträgt der Bodenrichtwert für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser
540 EUR/m², während er in mittleren Lagen bei
420 EUR/m² und in einfachen Lagen bei
300 EUR/m² liegt. Für Reihenhäuser bewegen sich die Werte zwischen
330 EUR/m² und
400 EUR/m².
Wohnungstyp |
Gute Lage (EUR/m²) |
Mittlere Lage (EUR/m²) |
Einfache Lage (EUR/m²) |
Freistehende Ein-/Zweifamilienhäuser |
540 |
420 |
300 |
Doppelhaushälften und Reihenendhäuser |
530 |
400 |
320 |
Reihenmittelhäuser |
- |
400 |
330 |
Der höchste Bodenrichtwert in Krefeld beträgt
2.000 EUR/m² entland der Hochstraße. Im Vergleich zum Vorjahr 2023 hat dieser einer Wertminderung von ca.
26% erfahren.
Bodenrichtwerte im Gewerbesektor
Auch im Gewerbesektor zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen je nach Lage und Nutzungsart. Für klassische Gewerbestandorte liegen die Bodenrichtwerte zwischen
40 EUR/m² und
100 EUR/m². Geschäftsgrundstücke in guten Lagen erzielen deutlich höhere Werte.
Gewerbeimmobilientyp |
Gute Lage (EUR/m²) |
Mittlere Lage (EUR/m²) |
Einfache Lage (EUR/m²) |
Klassisches Gewerbe |
100 |
70 |
40 |
Liegenschaftszinssätze spiegeln Marktentwicklung wider
Die Liegenschaftszinssätze in Krefeld zeigen eine differenzierte Entwicklung für verschiedene Immobilienarten. Für Mehrfamilienhäuser mit weniger als 20% Gewerbeanteil liegt der Liegenschaftszinssatz bei durchschnittlich
3,4%, während er für gemischt genutzte Gebäude mit über 20% Gewerbeanteil
4,3% beträgt.
Immobilienart |
Liegenschaftszinssatz (%) |
Mehrfamilienhaus (<20% Gewerbe) |
3,4 |
Gemischt genutztes Gebäude (>20% Gewerbe) |
4,3 |
Selbstgenutztes Wohnungseigentum |
2,1 |
Vermietetes Wohnungseigentum |
2,9 |
Immobilienmarkt zeigt leichten Rückgang
Der Krefelder Immobilienmarkt verzeichnete im Jahr 2023 einen leichten Rückgang der Transaktionen. Die Anzahl der Kauffälle sank um
12% auf
1.483. Besonders deutlich war der Rückgang bei Wohnbauland für den individuellen Wohnungsbau mit einem Minus von
50%. Der Gesamtumsatz stieg jedoch trotz der rückläufigen Kauffälle um
12% auf
786 Millionen Euro.
Immobilienart |
Anzahl Kauffälle 2023 |
Veränderung zum Vorjahr |
Wohnbauland (individueller Wohnungsbau) |
14 |
-50% |
Ein- und Zweifamilienhäuser |
434 |
-5% |
Wohnungseigentum |
652 |
-17% |
Langfristige Preisentwicklung zeigt Abflachung nach starkem Wachstum
Die langfristige Preisentwicklung für Baugrundstücke des individuellen Wohnungsbaus in Krefeld zeigt eine Abflachung nach Jahren starken Wachstums. Der Index (Basis 2010 = 100) stieg von
149 im Jahr 2020 auf
166 im Jahr 2022 und blieb 2023 unverändert. Dies entspricht einer Steigerung von
11,4% über die letzten drei Jahre.
Jahr |
Indexwert (2010 = 100) |
2019 |
143 |
2020 |
149 |
2021 |
158 |
2022 |
166 |
2023 |
166 |
Der Krefelder Immobilienmarkt zeigt im Jahr 2023 eine Stabilisierung nach Jahren starker Preissteigerungen. Während die Bodenrichtwerte in guten Lagen weiterhin hoch sind, deuten die sinkenden Kauffälle auf eine gewisse Zurückhaltung der Käufer hin. Die Liegenschaftszinssätze spiegeln die unterschiedlichen Renditeerwartungen für verschiedene Immobilienarten wider. Trotz des Rückgangs der Transaktionen konnte der Gesamtumsatz gesteigert werden, was auf eine Konzentration auf höherwertige Objekte hindeutet. Die langfristige Preisentwicklung zeigt eine Abflachung des Wachstums, was auf eine mögliche Normalisierung des Marktes hinweisen könnte.