Differenzierte Entwicklung der Bodenrichtwerte
Die Bodenrichtwerte in Dortmund verzeichnen 2024 einen leichten Rückgang. Für den individuellen Wohnungsbau liegt der Bodenpreisindex bei
171,6, was einem Rückgang von
3,7% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Geschosswohnungsbau stagniert der Index bei
184,0 (
+0,3%).
In guten Wohnlagen werden für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser Bodenrichtwerte von
550 €/m² erzielt, in mittleren Lagen
400 €/m² und in mäßigen Lagen
250 €/m².
Der höchste Bodenrichtwert von
8.850 €/m² wurde für den Westenhellweg im Dortmunder Zentrum ausgewiesen. Dieser Höchstwert ist im Vergleich zum Stichtag 01.01.2023 unverändert.
Grundstücksart |
Gute Lage |
Mittlere Lage |
Mäßige Lage |
Freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser |
550 €/m² |
400 €/m² |
250 €/m² |
Doppelhaushälften und Reihenendhäuser |
550 €/m² |
400 €/m² |
250 €/m² |
Reihenmittelhäuser |
550 €/m² |
400 €/m² |
250 €/m² |
Geschosswohnungsbau |
550 €/m² |
400 €/m² |
250 €/m² |
Bodenrichtwerte im Gewerbesektor
Im gewerblichen Bereich zeigen sich die Bodenrichtwerte stabil. Für Gewerbegebiete liegt der durchschnittliche Bodenrichtwert bei
65 €/m² in mittlerer Lage. In guten Lagen werden bis zu
90 €/m² erzielt, während in mäßigen Lagen
40 €/m² üblich sind.
Gewerbeimmobilientyp |
Gute Lage |
Mittlere Lage |
Mäßige Lage |
Gewerbe (Hallen und Produktionsstätten) |
90 €/m² |
65 €/m² |
40 €/m² |
Liegenschaftszinssätze spiegeln Marktentwicklung wider
Die Liegenschaftszinssätze in Dortmund zeigen eine leichte Aufwärtsbewegung, was auf eine Anpassung an die veränderte Marktsituation hindeutet. Für selbstgenutztes Wohnungseigentum stieg der Zinssatz auf
1,2%, während er für vermietetes Wohnungseigentum bei
1,8% liegt. Bei Mehrfamilienhäusern beträgt der Liegenschaftszinssatz
2,4%.
Immobilienart |
Liegenschaftszinssatz |
Selbstgenutztes Wohnungseigentum |
1,2% |
Vermietetes Wohnungseigentum |
1,8% |
Einfamilienhäuser, freistehend |
1,1% |
Mehrfamilienhäuser |
2,4% |
Gemischt genutzte Gebäude |
4,3% |
Immobilienmarkt zeigt deutlichen Rückgang
Der Dortmunder Immobilienmarkt verzeichnete 2023 einen signifikanten Rückgang. Die Anzahl der Kauffälle sank auf
3.086, was einem Rückgang von
29% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gesamtumsatz brach um
35% auf
1,1 Milliarden Euro ein.
Besonders stark betroffen waren unbebaute Grundstücke mit einem Rückgang der Kauffälle um
42% auf
156. Bei bebauten Grundstücken sank die Anzahl der Transaktionen um
25% auf
1.245. Der Wohnungseigentumsmarkt verzeichnete einen Rückgang um
28% auf
1.534 Kauffälle.
Immobilienart |
Kauffälle 2023 |
Veränderung zum Vorjahr |
Unbebaute Grundstücke |
156 |
-42% |
Bebaute Grundstücke |
1.245 |
-25% |
Wohnungs-/Teileigentum |
1.534 |
-28% |
Erbbaurechte und Erbbaugrundstücke |
151 |
-51% |
Langfristige Preisentwicklung zeigt Abschwächung des Wachstums
Die langfristige Preisentwicklung in Dortmund zeigt eine deutliche Abschwächung des Wachstums. Der Bodenpreisindex für individuellen Wohnungsbau sank 2024 erstmals seit 10 Jahren um
3,7% auf
171,6. Im Geschosswohnungsbau stagnierte der Index bei
184,0 (
+0,3%).
Über die letzten 5 Jahre betrachtet zeigt sich dennoch ein deutlicher Anstieg. Seit 2019 ist der Index für individuellen Wohnungsbau um
44,2% gestiegen, im Geschosswohnungsbau beträgt der Anstieg
41,6%.
Jahr |
Individueller Wohnungsbau |
Geschosswohnungsbau |
2014 |
93,7 |
90,4 |
2015 |
100,0 |
100,0 |
2016 |
101,2 |
100,0 |
2017 |
103,0 |
122,0 |
2018 |
110,0 |
122,7 |
2019 |
119,0 |
129,9 |
2020 |
128,3 |
135,8 |
2021 |
142,9 |
147,7 |
2022 |
157,9 |
170,4 |
2023 |
178,2 |
183,5 |
2024 |
171,6 |
184,0 |
Der Dortmunder Immobilienmarkt zeigt 2023 erstmals seit Jahren eine deutliche Abkühlung. Sinkende Transaktionszahlen und ein rückläufiger Gesamtumsatz deuten auf eine Zurückhaltung der Käufer hin. Die leicht steigenden Liegenschaftszinssätze spiegeln die veränderte Marktsituation wider. Trotz des aktuellen Rückgangs bleibt das Preisniveau im langfristigen Vergleich hoch. Ob sich dieser Trend fortsetzt oder es sich um eine vorübergehende Korrektur handelt, bleibt abzuwarten.