Der Essener Immobilienmarkt verzeichnete im Jahr 2024 einen deutlichen Rückgang bei Transaktionen und Umsätzen. Die Anzahl der Kauffälle sank um
11,6% auf
3.246, während der Gesamtumsatz um
25,2% auf
1,15 Milliarden Euro zurückging. Trotz dieser Entwicklung blieben die Bodenrichtwerte für Wohnbauland weitgehend stabil.
Differenzierte Entwicklung der Bodenrichtwerte
Die Bodenrichtwerte für Wohnbauland in Essen zeigten sich im Jahr 2024 größtenteils unverändert gegenüber dem Vorjahr. In einfachen Lagen bewegten sich die Werte um
225 €/m², in mittleren Lagen um
400 €/m² und in guten Lagen um
630 €/m² für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser.
Der höchste Bodenrichtwert wurde mit
6.000 €/m² in der Kettwiger Straße im Stadtkern für Misch- und mehrgeschossige Wohnbebauung verzeichnet.
Wohnungstyp |
Gute Lage [€/m²] |
Mittlere Lage [€/m²] |
Mäßige Lage [€/m²] |
Freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser |
630 |
400 |
225 |
Doppelhaushälften und Reihenendhäuser |
500 |
340 |
250 |
Reihenmittelhäuser |
530 |
290 |
200 |
Bodenrichtwerte im Gewerbesektor
Im Gewerbesektor wurden die Bodenrichtwerte für klassische Gewerbeflächen um
10 €/m² angehoben. Die Werte variieren je nach Lage zwischen
75 €/m² in mäßigen Lagen und
120 €/m² in guten Lagen.
Gewerbetyp |
Gute Lage [€/m²] |
Mittlere Lage [€/m²] |
Mäßige Lage [€/m²] |
Klassisches Gewerbe |
120 |
100 |
75 |
Liegenschaftszinssätze spiegeln Marktentwicklung wider
Die Liegenschaftszinssätze für verschiedene Immobilienarten zeigen eine differenzierte Entwicklung. Für Ein- und Zweifamilienhäuser ohne Reihenmittelhäuser liegt der Zinssatz bei
0,9%, während er für Reihenmittelhäuser
0,8% beträgt. Bei Mietwohnhäusern wurde ein Zinssatz von
2,6% ermittelt, für Büro- und Handelsimmobilien liegt er bei
3,5%.
Immobilienart |
Liegenschaftszinssatz [%] |
Ein- und Zweifamilienhäuser ohne Reihenmittelhäuser |
0,9 |
Reihenmittelhäuser |
0,8 |
Mietwohnhäuser |
2,6 |
Büro und Handel |
3,5 |
Immobilienmarkt zeigt deutlichen Rückgang
Der Essener Immobilienmarkt verzeichnete 2023 einen signifikanten Rückgang in allen Bereichen. Die Anzahl der Kauffälle sank um
11,6% auf
3.246. Besonders stark betroffen war der Teilmarkt "Eigentumswohnungen" mit einem Rückgang von
15,7%. Der Gesamtumsatz fiel um
25,2% auf
1,15 Milliarden Euro, wobei Büro- und Handelsimmobilien mit einem Minus von
168 Millionen Euro den stärksten Rückgang verzeichneten.
Immobilienart |
Kauffälle 2023 |
Veränderung zum Vorjahr |
Eigentumswohnungen |
1.738 |
-15,7% |
Bebaute Grundstücke |
1.205 |
-6,7% |
Unbebaute Grundstücke |
128 |
-12,3% |
Langfristige Preisentwicklung zeigt Stagnation
Die langfristige Preisentwicklung für Wohnbauland in Essen zeigt nach Jahren des Anstiegs nun eine Stagnation. Der Indexwert für 2023 liegt bei
153 (Basisjahr 2010 = 100), was einen leichten Rückgang von
0,6% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. In den letzten fünf Jahren stieg der Index insgesamt um
15%, wobei der stärkste Anstieg zwischen 2019 und 2021 zu verzeichnen war.
Jahr |
Indexwert |
2019 |
133 |
2020 |
139 |
2021 |
154 |
2022 |
154 |
2023 |
153 |
Der Essener Immobilienmarkt zeigt deutliche Anzeichen einer Abkühlung. Während die Bodenrichtwerte größtenteils stabil blieben, deuten der Rückgang bei Transaktionen und Umsätzen sowie die stagnierende Preisentwicklung auf eine Konsolidierungsphase hin. Insbesondere der Einbruch im Bereich Büro- und Handelsimmobilien könnte auf strukturelle Veränderungen in diesen Sektoren hinweisen. Für die Zukunft bleibt abzuwarten, ob sich diese Trends fortsetzen oder ob der Markt neue Impulse erhält.